Verkaterte Schreibzeiten
Wollt ihr wissen, wie es in der Thrillerwerkstatt wirklich zugeht?
Na schön, ich erzähl es euch in Stichworten weil vormittags meine Kater Romeo und Emilio die Regie übernehmen und ein natürlicher Schreibflow eh nicht möglich ist.
1. Akt aufwachen mit fröhlichem Kater Hopsen!
Ich bin das Trampolin, das abwechselnd von ca. 5 Kilo Katergewicht benutzt wird. Dann folgt Katzenwäsche die 1. Romeo knabbert mich einmal an und beschmust feucht-freundlich mein Gesicht, wenn ich nicht schnell genug in Deckung gehe oder aufspringe.
2. Akt aufstehen und „fünf Minuten für mich“!
Katzenwäsche für die Katerdienerin im Bad, bei geschlossener Tür. Ab vierter Minute begleitet von einem lautfordernden Katerständchen, das mich rascher nach draußen lockt als geplant. Ich will ja nicht riskieren, dass die mitlauschenden Nachbarn wahlweise Polizei wegen Ruhestörung oder den Tierschutz wegen Katerquälen alarmieren. Also, tummele ich mich. Aber sowas von …
3. Akt Katerfrühstück, die Erste …
Romeo braucht seine Medizin, die er in Vitaminpaste verrührt liebt. Danach gibts ein Lieblingsgericht, das wahlweise stehengelassen oder angeknabbert wird.
4. Akt Katzenklappe, die erste …
Das Teil ist in der Küche und wird nachts mit Brett und Stuhl zusätzlich verrammelt, damit die Bude nicht voll wird. Die Nachbarkater sind gesellig und möchten auch rein. Und neuerdings hat Romeo den Dreh raus, wie er das zugerammelte Hindernis zur Seite schieben kann. Ich räum das dann hastig weg und säusele: „Hallo Katerle, die Tür ist auf.“
Nichts? Mmh? Ah, die zweite Tür muss fürs rein und rauslaufen auch geöffnet werden. Die ist im Schlafzimmer.
Ich ras dann mal hin, öffne und stell den Türstopper dazwischen. Na also. Es geht los! Kater raus, Kater rein, einmal durch den Hof und die Pfützen, während ich drin das Nötigste versuche. Staubsaugen, Katzenklo.
TIERRETTUNG und Zwischenspiel
Mist, da läuft bereits das erste Beutetier durch den Flur. Eine kleine Schlange. Zwei Kater wuseln um das hübsche Kerlchen herum. Ich sperr die protestierenden Kater weg. Locke und rette das Schlangentier in einem Kästchen, damit es keinen Schock bekommt. Dann marschiere ich noch im Bademantel und mit Schlappen die Gartentreppe hoch. Bete, dass mich keiner sieht und haste gute zwanzig Schritte in den Wald.
Die kleine Schlange lasse ich vorsichtig in die Freiheit entkommen und blicke mich verschämt um, als ein freundliches „alles in Ordnung“, ertönt.
Mist, ein früher Jogger. Wo kommt der denn her?
Ich versteck das Kästchen hinterm Rücken, vergrab die zweite Hand selbstbewusst in der Bademanteltasche und richte mich auf.
„Ehm, ja vielen Dank. Ich hab nur die Schlange … ach egal.“
„Soll ich Hilfe holen?“
„Nein, nicht nötig! Ich hab nur frische Luft geschnappt. Das mach ich jeden Morgen …“
Peinlich! Nichts wie weg …
… und weiter gehts: Drehtür und Action.
5. Akt Klappe zu und Schreiben
Irgenwann gegen Mittag wird endlich geschrieben 🙂 Woran? Am nächsten Thriller. Ein Einzelthriller wie TODESZIRKEL, der exakt heute seinen einmonatigen Geburtstag hat. Eigentlich sollte das eine Art Geburtstagsständchen werden. Aber ich hab Kater. Und da muss alles schnell gehen, manchmal geht auch überhaupt nichts in dieser wilden Thrillerwerkstatt. Habt gute Zeiten.
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